Was ist die beste Kampfkunst? Ist Karate besser als Ninjutsu?

Im TV wird man täglich überschwemmt von unzähligen Informationen. Letztens habe ich mal wieder eine sehr interessante Reportage gesehen. Man versuchte herauszufinden welche Kampfsportart die beste ist…

Ich bin der Meinung, dass es weltweit viele interessante Kampfsportarten gibt. Wertend zu sagen „das ist gut“ und „das ist schlecht“ ist meiner Meinung nach dumm. Wie gut eine Kampfsportart ist hängt nämlich von verschiedenen Punkten ab:

1.    Wie hoch motiviert kämpfst du?
2.    Wie regelmäßig trainierst du?
3.    Was willst du erreichen?
4.    Was sind deine persönlichen Trainingsziele?
5.    Wie gut trainiert dich dein Trainer?
6.    Wie gut sind deine Fähigkeiten (Talente), die du von Natur aus mitbringst, um die im
raining zu verbessern?
7.    Wie alt bist du?
In der Reportage versuchte man unter wissenschaftlichen Kriterien herauszufinden, was die beste Kampfsportart ist. Man hat also Sportler aus einigen Kampfkünsten am Testdummy, der mit zahlreichen Messsensoren ausgestattet war üben lassen. Taekwondo, Karate, Kickboxing, Ninjutsu, Boxen und Ju-Jutsu wurden so getestet und hat die Daten miteinander verglichen. Natürlich klingt es erst mal ganz logisch, dass der Gewinner derjenige mit der höchsten Punktzahl gemessen an der Schlagkraft ist. Oder nicht?

Es stellte sich heraus, dass der Boxer am härtesten zuschlagen konnte. Wahrscheinlich lag das daran, dass der ca. 2m groß war und über 100kg wog. Wie war das doch gleich? Kraft = Masse x Beschleunigung? Karate und Kung-Fu waren übrigens am schlechtesten. Die gemessene Kraft von Fuß- und Armtechniken war am niedrigsten. Natürlich war ich auf Grund des schlechten Ergebnisses schockiert, wie das sein kann. Aber man sollte den einzelnen Probanden die oben genannten 6 Fragen stellen. Die Leute die in diesem Projekt getestet wurden waren körperlich betrachtet von über- bis untersetzt. Es entspricht demnach einem Vergleich, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich denke, dass man eher Kraft je kg messen sollte, weil Kraft physikalisch betrachtet nun mal Masse x Beschleunigung ist. Vielleicht stellt man dann fest, dass Kampfsportarten wo viel Wert auf Technik gelegt wird im Verhältnis zur geringen Körpermasse viel besser sind? Äpfel und Birnen sind tatsächlich 2 unterschiedliche Früchte. Der 45 Jahre alte, 2m große Boxer mit seinen 100kg Kampfgewicht und 35 Jahre Trainings- und Wettkampferfahrung kann wohl kaum mit einem 70kg und 30 Jahre jungen Taekwondo- oder  Karate-Menschen, 1,77 m groß, 10 Jahre Trainingserfahrung verglichen werden.

Ich wollte einfach mal übertreibend darlegen, welche dummen Vergleiche es gibt. Die Unterschiede zwischen den Kampfkünsten und Sportlern sind gewaltig groß, dass man wirklich sachlich keinen überzeugenden Vergleich anstellen könnte. Man sollte doch nicht alles glauben, was im TV gezeigt wird. Wer sich durch Erfahrung und Ausbildung mit Sport etwas auskennt weiß, dass man solchen Reportagen nicht ganz glauben kann.

Ich für meinen persönlichen Teil finde immer noch Karate am besten und stärksten. Das ist ja auch kein Wunder. Karate trainiere ich seit 1992 und wenn es mir keinen Spaß machen würde, hätte ich mit Sicherheit schon mit dem Trainieren aufgegeben und in eine andere Sportart gewechselt. Meiner Meinung nach könnte ein Taekwondo-Mensch oder Boxer-Mensch das Selbe von seiner Sportart behaupten. Er wird sie mit Sicherheit für „die beste und stärkste“ halten, sonst würde er das sicher nicht trainieren. Jede Kampfsportart ist auf ihre Weise etwas ganz Besonderes und ist auf ihre Weise durch bestimmte Schwerpunkte am Gegner oder für die Gesunderhaltung des Körpers effektiv.

Durch meine 16 jährige Trainingserfahrung habe ich bis heute herausfinden können, dass Karate das beste für mich ist. Was im TV gezeigt wird finde ich belanglos. Mich fasziniert die Effektivität des Karatesports wenn man ihn korrekt und intensiv ausübt. Leslie B. Safar (9. Dan im Shotokan-Karate, Technischer Direktor der AJKA-I.) praktiziert und lehrt seit 1958 Karate. Natürliche sind meine 16 Jahre Trainingserfahrung nichts dagegen. Ich denke, an diesem positiven Beispiel kann man sich orientieren, doch man man muss seinen eigenen Weg gehen.

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