Bericht über Lehrgang mit Safar in Lindow

16.9.2023. Der Herbstlehrgang mit Sensei Safar 10. Dan sollte in diesem Jahr in der Sportschule Lindow stattfinden wo damals unsere Übungsleiter die Trainer-C-Lizenz erworben hatten. Im Zeichen des Sommers trainierten Sven, Markus, Sophie und Marco bei 30°C in der Turnhalle, obwohl die Erfrischung im nahegelegenen See auch nicht schlecht gewesen wäre.

Die Anreise war am Samstag Morgen und das Training begann 10 Uhr.

Als Trainingsinhalt wurde Körperverschiebung gewählt. Das ist eines der wichtigsten Prinzipien zur Krafterzeugung und scheinbar Lieblingsthema von Sensei Safar. Am einfachsten lässt sich das immernoch mit Hilfe eines Stockes veranschaulichen. Beim Üben stehen sich dabei 2 Partner in Zenkutsu-Dachi und Kiba-Dachi gegenüber wobei der Stock mittig am Bauch gehalten wird. Durch Vorwärtsschieben der Körpermitte und einem Schritt wird der andere Partner ebenfalls mit einem Schritt rückwärts verschoben. Der Oberkörper muss dabei stets aufrecht gehalten werden. Es war schwer die Auftaktbewegung mit vorkippendem Oberkörper zu vermeiden, aber nach ein paar Wiederholungen klappte das sehr gut. Es muss dabei das Gefühl entstehen, dass man mit dem Bauch jemanden wegschiebt. Der Anfangsimpuls war sehr wichtig und man hat das starke Gefühl der Stockspitze deutlich im Bauch gemerkt.

In der zweiten Übungsvariante standen sich beide Partner in Zenkutsu-Dachi gegenüber. Jetzt bestand die Aufgabe darin mittels Körperverschiebung einen Mae-Geri vorwärts mit Schritt vorwärts bzw. rückwärts zu treten. Hier habe ich gemerkt, dass der Vorwärtsdruck aufrecht gehalten werden muss. Der Anfangsimpuls, also der entstehende Druck nach vorn muss auch während der Vorwärtsbewegung und dem Mae-Geri aufrecht gehalten werden. Macht man das nicht, verpufft der Mae Geri auf der Stelle in der Luft und der Stock sowie der Mae-Geri fällt runter. Die Kraft darf nicht auf halbem Weg verschwinden.

Im Anschluß wurde die wichtigste Kata geübt. Denn in Heian-Shodan ist hauptsächlich Körperverschiebung bei allen Vorwärtsbewegungen Schwerpunkt. In den Wendungen ist die Körperverschiebung sogar mit einer Rotation verknüpft. Hat man das verstanden wird das die Kata auf ein höheres Niveau anheben. Denn Kata ist viel mehr als loses Aneinanderreihen von Techniken.

Nach einer kurzen Mittagspause wurde an diesem Thema angeknüpft und mit 3 Partnern geübt. Die beiden äußeren Partner hielten eine Folie in der Hand. Der mittlere Partner sollte mit Vorwärtsschritt Oi-Zuki, gefolgt von der halben Wendung aus Heian-Shodan und abermals Oi-Zuki auf die Folie schlagen. Man hatte sofort ein gutes Gefühl wenn die Folie durch Draufschlagen mit der Faust laut knallte. Man spürte deutlich die Körperverschieben und die Verschiebung zusammen mit der Rotation. Der Schwung und die dabei entstehende Kraft war beeindruckend und motivierend.

Solche Übungen hatte ich schon mal trainiert, aber nur durch das Üben, Wiederholen und daran Arbeiten wird man wirklich besser darin.

Eine Karate-Technik versteht man nicht auf Anhieb durch stupides Wiederholen während dem Training, sondern erst durch die Wiederholung des selben Trainings nach ein paar Jahren beispielsweise… Es ist eine Art Prozess, also das Verstehen einer Technik erfolgt „häppchenweise“. Zur Optimierung einer Karate-Technik wird immer ein Schwerpunkt hinzugepackt, wir schmieden die Waffe Stück für Stück und arbeiten die Details heraus.

Im Anschluss übten wir Basai-Dai. In dieser Kata ist Körperverschiebung auch sehr wichtig was vor allem schon die erste Bewegung zeigt wenn man die Tore der Festung stürmt – und nicht nur mit dem Finger vorsichtig anklopft.

Durch fleißiges Üben waren unsere Gi’s stark mit Schweiß durchnäßt und das Training neigte sich glücklicherweise dem Ende.

Für Sophie sollte die Anstrengung im Karate-Training erst noch ihren Höhepunkt erreichen denn sie stellte sich der Herausforderung zur Gürtelprüfung.

Am 16.9.2023 hat Sophie den 1. Kyu erreicht. Herzlichen Glückwunsch zur Bestanden Prüfung!

Sensei Safar hat Sophie für ihre gute Leistung gelobt! Das war verdient. Natürlich freuen sich auch die Trainer! Mach weiter so.

Nach dem Lehrgang fand wie gewohnt eine kleine Party statt.

Wir freuen uns auf das nächste Training. OSS

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