Karate und Gesundheit

1. Beweglichkeit

Wenn wir Kata üben, müssen wir immer bemüht sein, den vollen Bewegungsspielraum des Körpers auszunutzen. Die Technik selbst ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, was die Bewegung in Bezug auf die physische Entwicklung für unseren Körper tut. Deshalb müssen alle Bewegungen vollständig ausgeführt werden, um ständig an der Erhaltung oder Vergrößerung des Bewegungsspielraums zu arbeiten. Dies wird schließlich die Beweglichkeit verbessern, welche sonst bereits ab dem Alter von 10 abnimmt. Wenn wir Karate trainieren, so können wir diesen Prozess verlangsamen oder aufhalten, so dass er erst im Alter von 50-55 einsetzt.

2. Geschwindigkeit

Wir arbeiten ständig an Geschwindigkeit. Wir versuchen ständig die Bewegungen schneller und noch schneller auszuführen. Auf diese Weise wird die natürliche Geschwindigkeit des Körpers ihren Höhepunkt nicht im Alter von 20 erreichen und dann abnehmen, sondern wir können diesen Prozess ebenfalls auf das Alter von 50-55 verschieben.

3. Kraft

Im Karate nehmen wir stets eine tiefe Position ein. Normalerweise findet die Entwicklung der Kraft im Alter von 30 ein Ende, aber sie kann durch fortgesetztes Karate-Training immer weiter verbessert werden. Erst im Alter von 50-55 Jahren nimmt sie dann allmählich ab.

4. Ausdauer

Durch zahlreiche Wiederholungen einer Technik entwickeln wir im Körper und Gehirn nicht nur ein Verständnis für die Technik sondern entwickeln zugleich auch Ausdauer. Viele Dinge, die wir im Training machen, sind ohne Ausdauer unmöglich. Die Ausdauer bleibt am längsten erhalten. Erst im Alter von 60-65 nimmt sie beim aktiven Karateka allmählich ab.

Atmung

Auch das richtige Atmen ist wichtig. Wir wären wirklich überrascht zu erfahren, wie viele Menschen nur deshalb leiden oder gar krank sind nur weil sie falsch atmen. Die Basis des Lebens ist das Atmen. Der menschliche Körper funktioniert natürlicherweise effektiv. Die Muskeln spannen und entspannen sich mit der Atmung. Ohne eine effektive, richtige Atmung sind keine effektiven Bewegungen möglich. Bei jeder Bewegung muss man sich zu 100% auf die Atmung konzentrieren und beim Entspannen ausatmen. Wann immer man eine körperliche Anstrengung unternimmt, muss man dabei ausatmen. Wenn man beispielsweise einen Stuhl ohne zu atmen anhebt, so verursacht dies 45% mehr Stress als mit der richtigen Atmung. Es gibt noch einen weiteren Grund für die korrekte Atmung, welchen wir gleichfalls im täglichen Leben beachten müssen: Wenn es keine Verbindung zwischen der Skelett-Muskulatur und den Atmungsorganen gibt, ist alles schwer.

Zusammenfassung

Durch Karate-Übungen kräftigen wir unsere Muskeln und halten unsere Gelenke flexibel. Gewichtheben beispielsweise hat für unser tägliches Leben keinerlei Bedeutung – es ist nur für das Gewichtheben selbst nützlich. Wir brauchen eine Kraft, die wir auch im täglichen Leben einsetzen können. Die Kraft, die durch die Karate-Übungen entwickelt wird, ist eine weit gesündere Kraft, als sie durch Gewichtheben erreicht wird.

Es ist durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt, dass ein 75 Jahre alter Körper mit den zuvor genannten Qualitäten dem eines 50-55 Jährigen entspricht. Als Ergebnis der durchgeführten langjährigen Forschungen wurde Karate in den USA neben der Pennsylvania University und der Long Island Universität in New York auch an vielen anderen Universitäten und Hochschulen des Landes als offizielles Unterrichts-Programm akzeptiert.

Wir dürfen niemals vergessen, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt. Je gesünder, je stärker wir sind, desto leichter können wir mit Stress umgehen.

Wir müssen niemals zeitig mit Karate anfangen und es ist niemals zu spät das Karate-Training zu beginnen. Selbst Leute über 50 können durch das Training bis zu einem gewissen Grad eine Verbesserung ihrer einstigen Fähigkeiten wiedererlangen. Prof. Safar berichtete beispielsweise von einem Diabetiker, der nach 3 Jahren Training kein Insulin mehr benötigte. Es könnten an dieser Stelle noch viele andere Beispiele genannt werden. Körperliche Betätigung hilft stets die eigene Kondition zu kontrollieren.

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