Heian Sandan
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Heian Sandan Bunkai: san-bunk.avi (1,9 MB für 33 Sekunden) [1.839 KB] |
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Fumi Komi mit oder ohne Mikazuki Geri?
Nun ob Fumi Komi oder Mikazuki Geri / Fumi Komi sollte doch zunächst erst einmal egal sein.
Wenn jemand durch eine Prüfung fällt, so ist dies m.E. dem Umstand geschuldet, dass es eine ganze Reihe Probleme und Mängel gegeben hat.
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ es gibt nur ein „effektiv“ im Sinne von „wirkungsvoll“ und eine uneffektive Technik. Allein daran lassen sich die Techniken messen.
Als Prüfer bewerte ich eine Technik einzig an diesem Kriterium. Eine korrekte Technik ist immer zugleich auch effektiv. Das beste Karate ist ein einfaches Karate mit sauberen Techniken. Dazu gehört eine korrekte Technik-Ausführung, ein korrekter Stand und natürlich auch ein starker Endpunkt (Kime).
Wichtig ist, dass es in jeder Kata Anspannung und Entspannung gibt. Dies muss geübt werden. Die Muskeln sind nur im Endpunkt der Technik angespannt, in der Bewegung aber entspannt. Ansonsten kann man sich nicht effektiv bewegen. Dies sind aber alles Punkte, die der Trainer / Lehrer kennen und unterrichten sollte. Bei zuviel Spannung ist keine effektive / starke Technik möglich. Das gleiche gilt für zu wenig Spannung.
Je stärker die Muskeln im Endpunkt kontrahiert (angespannt) werden können, desto stärker ist die Technik. Hierzu ist aber Voraussetzung, dass die Muskeln zuvor auch so entspannt / locker wie wie möglich waren.
Dies ist alles sehr schwer mit Worten zu beschreiben. Beobachte gute, fortgeschrittene Schüler, beobachte Deinen Lehrer, um zu verstehen, was ich damit sagen will.
Aber um einmal auf das Thema Effektivität einer Technik zurückzukommen: Ein Mikazuki Geri (Kraft zur Seite) gefolgt von einem Fumi Komi (Kraft nach unten) ist schon aus physikalischen Gesichtspunkten völlig unmöglich. Die Kraftvektoren beider Techniken sind völlig andere. Deshalb kann eine derartige Technik nicht effektiv sein.
Als Kanazawa noch Bundestrainer war, hat er diese Variante eingeführt und sie wurde von vielen übernommen. Aktuell orientiert sich der DKV mal wieder an den alten JKA-Standards, wie sie einst von Nakayama aufgestellt wurden. Da gab es nie einen Mikazuki Geri, sondern nur einen Fumi Komi. Die Idee dahinter ist, dem Angriff mit Fumi Komi zuvorzukommen.
Man kann sich sicherlich über verschiedene Interpretationen streiten. Aber ich wage zu bezweifeln, dass ein kombinierter Angriff (Mae Geri / Oi Zuki) sicher mit einem Bein „weggestreift“ werden kann, während man im Anschluss Fumi Komi ausführt und den folgenden Oi Zuki mit dem Ellbogen abwehrt. Für mich persönlich ist einleuchtender, dass man allein durch die Körperbewegung (man dreht sich ja schließlich bei der Technik um jeweils 180 Grad) den Mae Geri neutralisiert, da dieser hierdurch zwangsläufig ins Leere geht. So kann man sich voll auf die eigentliche Technik, den Fumi Komi konzentrieren und hat dann noch genügend Zeit den Oi Zuki mit dem folgenden Empi Uke abzuwehren.
Unabhängig davon: Ob eine Bewegungen schnell oder langsam ausgeführt wird ist für meine Begriffe einerlei. Wenn die dahinter stehende Technik zum Ausdruck kommt, wäre es für mich okay. Erkenne ich aber keine Technik hinter der Bewegung sondern nur eine Bewegung, dann ist meine Entscheidung klar: Ohne Technik – kein Karate, ohne Karate – kein positives Ergebnis.