Instruktorweiterbildung mit Sensei Safar

Am 4. und 5.9. fand in Straußberg eine Instruktorweiterbildung mit Sensei Safar statt. Marco und Ralph waren sehr überrascht, dass so viele Teilnehmer da waren. Nach der offiziellen Begrüßung war zunächst ein Theorieteil vorgesehen und der Schulungsraum war stark überfüllt. Kata wurde als Thema behandelt.

 

 

Kata bedeutet „Form“ und sollte korrekt unterrichtet werden. Zunächst die Bewegungen, den Rhythmus und zuletzt die praktische Anwendung (Bunkai) am Partner. Man muss verstehen was eine gute Kata ist, also beispielsweise keine Gymnastikübung, sondern korrekte Techniken und korrekte Anspannung der Muskulatur (Shorin/Shorei).

 

Die Grundlagen sollten vorher aus Kihon bekannt und verinnerlicht worden sein. Es muss also auf der Basis von Kihon Wert auf die korrekte technische Ausführung der einzelnen Techniken gelegt werden. Vor allem sollen die Einzeltechniken ordentlich beendet werden. Nicht nur „endlich“ die Kata beenden wollen, sondern jede einzelne Technik „meistern“. Jede Kata hat ihre besondere Bedeutung. Den Charakter soll man während der Ausführung berücksichtigen und betonen. Was soll mir die Kata beibringen? Es gibt Katas, die als Schwerpunkt Kraft, Geschwindigkeit, Stockangriffe, Vibration, Rotation usw. als Thema beinhalten. Es gilt diesen Schwerpunkt besonderen Ausdruck zu verleihen. Dabei soll jeder Karateka für sich selbst herausfinden welche Kata für ihn am besten geeignet ist und mit dementsprechender Häufigkeit üben. Man darf nicht aufhören seine persönliche Kata zu üben, sondern muss ständig weiter und härter trainieren, um seine Kata weiter zu perfektionieren. Es gibt immer Punkte zum Verbessern und Karateka sollten sich keine neue Kata suchen, sondern bei der alten bleiben.

 

Man unterscheidet 2 Arten von Kata. Es gibt Shorin-Kata und Shorei-Kata. Shorin bedeutet Krafterzeugung durch Geschwindigkeit. Die Anspannung erfolgt dabei am Ende der Technik, die betont schnell ausgeführt wird. Shorei bedeutet Kraft durch dynamische Muskelanspannung, die mit dem Start der Bewegung beginnt und bis zum Erreichen des Endpunktes zu einem Maximum zunimmt. Die Muskeln werden hier nicht erst am Ende angespannt, sondern von Begin der Technik an. Am Ende von Shorin/Shorei ist die Kraft aber identisch. Shorin-Kata können zwar Shorei-Elemente beinhalten, aber trotzdem zählen die zu den Shorin-Kata. Shorei-Kata können zwar Shorin-Elemente beinhalten, aber trotzdem zählen sie zu den Shorei-Kata. Je nachdem was überwiegt ist es eine Shorin oder eine Shorei Kata, was dann auch herausgearbeitet und zum Ausdruck gebracht werden muss. Wenn > 50% schnelle Techniken in einer Kata vorkommen ist es eine Shorin-Kata und von einer Shorei-Kata spricht man wenn > 50% kraftvolle Techniken auftreten. Wichtig ist auch, dass man die wenigen Shorin-Elemente in einer Shorei-Kata trotzdem als Shorin ausführt.

 

Kata sind keine Gymnastikübungen. Man muss Wert auf korrekte Muskelanspannung von den Shorin- und Shorei-Elementen legen, wozu aber auch Muskelentspannung zählt. Die Shorin-Elemente dürfen nicht nur schnell sein, sondern müssen trotzdem kraftvoll sein. Also deutliche Krafterzeugung durch Geschwindigkeit und nicht nur Gymnastik.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt für Kata ist der Rhythmus, der möglichst „natürlich“ sein soll. Hierzu zählt vor allem das Einhalten von Pausen. Es dürfen aber auch keine künstlichen Pausen gemacht werden wo keine sind, was den natürlichen Rhythmus zerstören würde. Ziel ist, dass man die Techniken miteinander verbindet und nicht durch Pausen unterbricht. Beispielsweise soll in Heian-Nidan der Beginn korrekt herausarbeitet werden und es ist dabei „Maximum, Submaximum und Maximum“ zu beachten.

 

Mannschaftskata wird oft im Wettkampfbereich als Disziplin ausgeführt. Neben den Punkten „technisch korrekt ausgeführte Form, Shorin/Shorei und Rhythmus“ ist vor allem der gemeinsame Rhythmus wichtig. Das Kata-Team besteht aus 3 Leuten, die möglichst homogen sein sollen, damit die Kata möglichst homogen aussieht. Shorin- und Shorei-Leute sollten im Mannschaftskatateam also nicht vermischt werden. Körperbau, Graduierung, Leistungsgrad und Geschlecht sollten also möglichst identisch sein.

 

 

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