Sommercamp Malchow – Flexibilität war das Wichtigste

Unser drittes Vereinsferiencamp ist am Montag zu Ende gegangen. Dieses Mal war es ein Sommerausflug, und unser Weg führte uns nach Malchow an der Müritz. Leider konnten statt der angemeldeten 23 Personen nur 21 teilnehmen, da eine plötzliche Krankheit die Mitfahrt von Florian und seinem Vater verhinderte.

Die Reise begann Freitag Morgen. Pünktlich um halb acht trafen alle Teilnehmer ein. Dann ging es zum Zug. Viereinhalb Stunden Zugfahrt lagen vor uns. Kaum, dass alle saßen, kamen die ersten Proviantpakete zum Vorschein und einige Teilnehmer begannen sich abzulenken. Bücher, Karten, Videospiele und Musikplayer wurden aus den Tiefen der Rucksäcke und Reisetaschen hervorgeholt. Die Fahrt verlief reibungslos, so dass wir pünktlich am Malchower Bahnhof eintrafen.
Dort stand schon unser Gepäcktransporter bereit, der unsere Taschen in die Jugendherberge brachte. Wir folgten der Wegbeschreibung des Fahrers zur Jugendherberge, vorbei an Supermärkten und der Altstadt. Nach fast 45 Minuten Fußmarsch kamen wir zu dem historischen Gebäude, dass uns für die nächsten Tage Quartier bieten sollte.

Innerhalb weniger Minuten wurden die Betten unsere drei Gemeinschaftsräume bezogen und die Taschen in die Zimmer gebracht. Leider ging bei der Zimmeraufteilung nicht alles so glatt, wie erhofft. So wurden gerade Heinigs, die dieses Feriencamp in die Wege geleitet hatten, getrennt.
Nachmittags ging es ins Kino. Da sich einige der Erwachsenen lieber eine Pause nach der Zugfahrt gönnen wollten, sahen nur 14 Teilnehmer den neuen Animationsfilm „Kung Fu Panda“ auf der Leinwand.
Nach dem Abendbrot teilte sich die Gruppe auf. Viele nutzten die Zeit, um Tischtennis zu spielen und Falco organisierte kurzfristig ein kleines Kickerturnier. Die Teams wurden ausgelost. Leider gaben schon einige während des Turniers auf, so dass nur noch vier oder fünf von den verbleibenden Spielern um den Sieg kämpften. Zum Schluss ging das Team Falco-Nicole vor Lisa J.-Leon als Sieger aus dem Turnier. Für Leon sprang ersatzweise sein Vater ein, der aus beruflichen Gründen mit dem Auto nach kam.

Der Samstag begann relativ zeitig. Um acht gab es Frühstück. Nachdem sich alle gesättigt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Kuriositätenmuseum „Kiek in un wunner di“. Leider wurde die Strecke recht lang, da die Jugendherberge am entgegengesetzten Stadtrand lag. So mussten an diesem Wochenende einige lange Wege zurück gelegt werden.
Angekommen am Museum wurden wir zuerst in ein Klassenzimmer geführt. Das stammte vermutlich aus der Zeit des ersten Weltkrieges und fand an diesem Tag nicht zum ersten mal freiwillige Pauker. Zum schmökern und ausprobieren lagen Schulbücher aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Schiefertafeln bereit. Nachdem die ersten die altdeutsche Schreibschrift „Sütterlin“ probiert hatten, teilte sich die Gruppe. Zu bewundern waren Badewannen im Schrank, Klosessel, Waschmaschinen und die unterschiedlichsten Utensilien aus dem Alltagsleben.
Eine gute Stunde später, nachdem wir auch unsere Kleinen vom alten Kaufmannsladen aus dem Kinderzimmer trennen konnten, ging es wieder auf den Rückweg. Dabei genossen wir noch die Aussicht auf das örtliche Kloster und den See.
Am Nachmittag konnte jeder selbst entscheiden, was er tat. So wurden wieder ausgiebig die Tischtenniskellen geschwungen und die Minifussballer in Bewegung versetzt. Auch Fussball und Volleyball übten ihren besonderen Reiz aus. Ebenso wurde das DDR-Museum im ehemaligen Filmpalast von einigen besucht und für lohnenswert befunden.
Leider fiel der Rest des Tages sprichwörtlich ins Wasser. Kaum waren alle im Haus, denn es sollte ja Abendbrot geben, fing es an zu schütten wie aus Eimern .Vorsichtshalber wurde, aufgrund des Gewitters, die für diesen Abend angesetzte Kanufackeltour abgesagt, und mit einem Fragezeichen auf den nächsten Tag verlegt. Gleichzeitig wurde das Ausweichziel Müritzeum in Waren als Tagesausflug am Sonntag ins Auge gefasst.
Am Abend beschäftigte wir uns dann in kleinen geselligen Runden mit verschiedensten Kartenspielen und Gesprächen.

Der Sonntag begann wider erwarten mit strahlendem Sonnenschein und nur leicht bewölktem Himmel. Trotzdem ging es gegen neun auf zum Bahnhof. Als wir den Zug bestiegen, mussten wir feststellen, dass diese Strecke leider recht beliebt zu sein schien. Dementsprechend war es kaum möglich, einen Sitzplatz in dem kleinen Zug zu erhalten. Nachdem die Fahrkarten endlich gelöst waren, kamen wir auch schon in Waren an. Ein paar Minuten zu Fuß und schon standen wir vor dem ungewöhnlich gestaltetem Gebäude des Müritzeums. Zu sehen waren vielfältige Präsentationen und Experimente rund um das Thema Natur. Besonderes Augenmerk wurde auf die regionale Flora und Fauna gelegt. Die Ausstellung zog jeden in ihren Bann, so dass die Zeit mit anschauen und ausprobieren verflog.
Da unser Schiff gegen 15:15 Uhr in Waren ablegen sollte, hatten wir noch etwas Zeit, und so ging es für die meisten in die Stadt. Beim Italiener blieben einige hängen. Die großen Pizzen und das Eisangebot waren zu verlockend.
Danach wollten wir zum Schiff. Nach ungefähr 15 Minuten wussten wir endlich, in welchem der drei Häfen die Klaus Störtebecker anlegt. Am Ufer der Müritz entlang ging es zum Anleger. Noch schnell einige Souvenirs kaufen und schon lief unser Schiff ein.
Zurück ging es über diverse größere und kleinere Seen, vorbei an einem Havarieschiff, Richtung Malchow. Hier konnten wir das erste Mal die Drehbrücke in Aktion sehen, aber nicht, wie üblich, vom Land, sondern vom Schiff aus. Kaum angelegt, machten wir uns auf zur Jugendherberge, wo schon das Abendbrot wartete. Der erste Abschied kam, denn Leons Vater fuhr wieder Richtung Heimat.
Als Highlight des Sonntags werden wohl die meisten den Bowlingabend in Erinnerung behalten. Da nicht alle Lust auf Bowling verspürten, konnten wir mit zwei Großraumtaxen die Strecke überwinden. Nachdem alle ihre Schuhe hatten und die Bahnen belegt wurden, ging es los.
Da wir die Bahnen nach Alter teilten, gingen die Punktzahlen nicht zu weit auseinander. Während bei den Großen zum Schluss Danny vor Herrn Heinig führte, konnte sich Erik nur knapp gegen dem Überraschungszweiten Leon durchsetzen. Der Rückweg verging für die meisten wie im Flug.

Schon war der Montag angebrochen. Die sieben Sachen wurden gepackt und in den Gepäcktransporter gebracht. Da das Wetter uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen schien, wurden spontan nochmal die beiden Taxen gerufen, die uns dann zum Bahnhof brachten.
Von dort ging es direkt nach Hause. Aber dieses Mal wurde die Zugfahrt zum Erlebnis. Während alles noch beim ersten Umsteigen ruhig verlief, ging es am Hauptbahnhof rund. Der Zug sollte 12:45 Uhr am Bahnhof eintreffen. Da einige noch einen Kaffee und etwas zu Essen wollten, wurde ausgemacht, dass alle 5 Minuten vor Abfahrt wieder am Gleis sein sollten. Doch nicht alle waren rechtzeitig da. Danny traf erst ein, als der Zug am Bahnsteig hielt. Kaum eingestiegen, begann der Stress erst richtig. Wir waren im falschen Waggon. Als alle im Zug waren, versuchten wir uns zu unseren Sitzplätzen durchzuschlagen. Dummerweise waren wir nicht die einzigen, denn eine andere Gruppe kam uns mit dem gleichen Problem entgegen. Da es leider weder vor noch zurück ging, musste der Schaffner eingreifen, so dass wir erst nach ungefähr 20 Minuten alle im richtigen Waggon waren. Zum Schluss fanden alle ihren Platz, auch wenn wir diese vereinzelt räumen lassen mussten. Schließlich hatten wir für die Sitzplätze bezahlt.
Mit ein paar Minuten Verspätung hielt der Zug endlich in Elsterwerda. Erleichtert und geschafft stiegen wir aus. Viele wurden auf dem Bahnsteig von Eltern und Großeltern in Empfang genommen. Damit ging ein schönes, aufregendes und anstrengendes Wochenende zu Ende.

Anbei möchte ich noch meinen Dank aussprechen. Vor allem gilt er jenen, die geholfen haben, dass diese Fahrt ein Erfolg wurde. So wäre wohl einiges nicht so gut abgelaufen ohne das persönliche Engagement unserer mitgereisten Erwachsenen. Besonders möchte ich hier die Familie Heinig nennen, die dieses Feriencamp erst in die Wege geleitet hat.

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