Trainingsbericht über den TAKUDAI-Karatelehrgang in Dresden

Vom 4. und 6. März 2016 fand in Dresden der TAKUDAI-Karate Lehrgang statt.

Wie bereits im vergangenen Jahr waren auch wieder Christian, Maria, Travis und Marco mit dabei um fleißig zu trainieren.

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Das Training fand parallel in 2 Turnhallen statt in denen sich die Instruktoren abwechselten. So konnte jeder einzelne Instructor die Karateka zum Schwitzen bringen:

Hanshi Shiro Asano, 9th Dan Chief Instructor SKIEF & SKI-GB
Akio Nagai, 8th Dan Chief Instructor SKIF Deutschland
Tatsuya Naka, 7th Dan JKA Manager Tokyo Japan
Manabu Murakami, 7th Dan Chief Instructor SKIF International
Takeo Nakayama 5th Dan, JKA Trainee Instructor course and currently 5ht Dan JKA
Manabu Murakami (7th Dan SKIF)

Die erste Einheit wurde in der Oberstufe komplett von Sensei Manabu Murakami gestaltet (bis violett übernahm etwa nach der Hälfte des Trainings Nagai Shihan).

Das Training war anstrengend und extrem kurzweilig und begann mit diversen drillartigen Standübungen (Shizentai) wie

Zuki
Mae-Geri
Mae-Geri + Zuki
Zuki + Mae-Geri
Zuki + Mae-Geri + Zuki
180°-Wende + Zuki
360°-Wende + Zuki
Dem folgte eine nach und nach aufgebaute Kombination aus je drei Zukis in verschiedenen Stellungen aus dem Stand heraus:

Kiba-Dachi rechts
Kiba-Dachi links
Zenkutsu-Dachi rechts vor
Zenkutsu-Dachi links vor
Zenkutsu-Dachi rechts zurück
Zenkutsu-Dachi links zurück
Danach ging es um korrekten Kokutsu-Dachi. Der Wechsel zwischen Kokutsu-Dachi (mit Shuto-Uke) und Zenkutsu-Dachi (90° versetzt mit Gedan-Barai + Gyaku-Zuki) wurde – ebenfalls als Drill – alleine und mit Partner geübt. Der Fokus lag darauf, das jeweils gebeugte Knie nicht zu bewegen.

Den Abschluss des heutigen Tages bildete Kumite. Im ersten Teil wurden vier einzelne Sabaki-Block-Konter-Kombinationen, zunächst alleine und dann mit Partner trainiert:

Angriff Oi-Zuki:
Tate-Shuto-Uke (zur offenen Seite) + Gyaku-Zuki
Age-Uke (zur geschlossenen Seite) + Kizami-Mawashi-Geri + Gyaku-Zuki
Angriff Mae-Geri:
Gedan-Barai (zur offenen Seite) + Gyaku-Zuki
Gedan-Barai (zur geschlossenen Seite) + Tate-Shuto-Uke (zurückgleiten) + Kizami-Zuki (reingleiten)
Diese Kombinationen wurden dann zu einer zusammenhängenden zusammengefasst und in Dreiergruppen (zwei Angreifer, ein Verteidiger) geübt.

Am zweiten Tag des TAKUDAI-Lehrgangs erwarteten uns Sensei Naka und Murakami.

Tatsuya Naka (7th Dan JKA)

Durch die erste Traininingseinheit zogen sich zwei Themen wie ein roter Faden:

Hüfte
Starke Techniken durch Benutzen der richtigen Muskeln (Kompression)
Sensei Naka konnte wieder einmal mit seiner unglaublich schnellen und lockeren Hüftbewegung begeistern. Und so haben wir beispielsweise folgende Kombination geübt:
vor mit Oi-Zuki + im Stand gleicher Arm: Age-Uke + Soto-Uke + Gedan-Barai + Uchi-Uke + Gyaku-Zuki

Dabei wurde die Geschwindigkeit sukzessive gesteigert, bis es am Ende unmöglich war, noch zu überlegen. Und obwohl ich weit entfernt von zufrieden mit mir war, lief das Ganze am Ende wesentlich lockerer als zu Beginn.

Weiterhin wurde Uchi-Uke als gute Vorbereitung für die starke Ausführung anderer Techniken präsentiert. Das erscheint sehr plausibel, da beim Uchi-Uke üblicherweise die Muskulatur unterhalb der Arme (seitlich über den Rippen) angespannt ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nun vor jeder Technik eine Uchi-Uke ausführen soll :). Aber zum Erlernen des entsprechenden Körpergefühls scheint das eine gut zu funktionierende Übung zu sein.

Ein weiteres interessantes Detail aus dem Erfahrungsschatz von Sensei Naka ist dass ein Zuki stärker ist, wenn der Ellenboden wie beim Tate-Zuki nach unten zeigt und nur die Faust im letzten Moment gedreht wird.

Nach dem Kihon ging es um die Kata Tekki Sandan. Die folgende Sequenz wurde zuerst kihonartig, dann mit dem Partner (Kata-Bunkai) trainiert:

tekki-sandan

Zum Schluss sind wir die Kata mehrere Male gelaufen und das Training endete mit zwei Durchläufen Tekki Shodan.

Nach der Mittagspause ging es weiter bei Sensei Murakami (7th Dan SKIF).

Eine gefühlte Ewigkeit wurden verschiedene Techniken drillartig im Kiba-Dachi trainiert.

Choku-Zuki,
Sanbon-Zuki,
Mae-Geri + Choku-Zuki,
Choku-Zuki mit gesprungener 180°-Wende,

Das war unglaublich Kräftezehrend und hat bei mir zur Ausschüttung von unglaublich vielen Endorphinen geführt ;).

Danach ging es weiter mit Mawashi-Geri. Zunächst IM SITZEN. Nur Wenigen gelang es Ihre Defizite zu verbergen und so waren Einige mit Krämpfen belastet. Besser lief dann der Mawashi-Geri-Drill mit Partner – wechselseitig viele schnelle Kizami-Mawashi-Geri (“ransteppen”) zum Kopf.

Als nächstes stand Kata auf dem Programm – zunächst eine Variation der Taikyoku-Shodan (nur Gedan-Barai + Oi-Zuki) und im Anschluss ein kleiner Marathon aus

Heian Shodan,
Heian Nidan,
Heian Sandan,
Heian Yondan,
Heian Godan,
Tekki Shodan,
Bassai Dai,
Jion,
Enpi,
Kanku Dai
Und dann war die schöne Trainingszeit auch schon wieder vorbei.

Am Sonntag fand die letzte Trainingseinheit mit Sensei Tatsuya Naka (7th Dan JKA) statt.

Wie bereits die bei früheren Trainingseinheiten begann das Training nach der Erwärmung mit Zukis und Blöcken aus Shizentai mit Fokus auf Hüftdrehung nach dem Schema Zuki mit Hüftdrehung Links + Zuki mit Hüftdrehung Rechts + Zuki mit “Double-Twist” Mitte

HeianYondanIm Anschluss daran ging es direkt weiter mit Heian Yondan. Nachdem die Kata Sequenz für Sequenz aufgebaut war, hat Sensei Naka einige der Doppelarmtechniken auseinander genommen. Neben Morote-Uke, dass auch als Uchi-Uke mit gleichzeitigem Ura-Zuki gesehen und trainiert werden kann ging es im Folgenden vor allem um die abgebildete Sequenz.

Dazu wurde eine passende Anwendung mit Partner trainiert. Blocken, gleichzeitig Arm greifen, Hals aufziehen und Shuto-Uchi zum offenen Hals, dann das Gleichgewicht durch Zug am gegriffenem Arm brechen und durch schräges nach oben links-“rumziehen” am Kopf zu Fall bringen.

Sehr interessant war es, die Kata mit nur einem Arm zu laufen, während die jeweils andere im Gürtel steckte. Obwohl die Kata unzählige Male geübt wurde, ist man manchmal bedingt durch das teilweise sehr schnelle Zählen ins Stocken gekommen. Und auch die Ura-Variante, insbesondere der oben abgebildeten Sequenz, hatte es in sich.

Heian Yondan schloss sich Kanku Dai an. Hier ging es dann nicht mehr ganz so sehr ins Detail, sondern wir sind die Kata lediglich einige Male gelaufen.

Den Abschluss des Trainings und damit auch des großartigen zweiten TAKUDAI-Lehrganges, bildeten die inzwischen fast schon üblichen 10 Kime-Zukis aus Kiba-Dachi.

Résumé

Wieder einmal ist ein tolles Trainingswochenende vorüber. Es waren drei sehr intensive, anstrengende und lehrreiche Karatetage bei denen wir viele alte Bekannte wieder getroffen und neue kennengelernt haben.

Der zweite TAKUDAI-Lehrgang war wieder ein unvergessliches Erlebnis.

 

Ein großes Dankeschön an Stefan aus Freital, der uns diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat.

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