Zwei-Tage-Einblick in Karate für Herzberger Schüler

Eine Schule voller Jungen. So oder so ähnlich hätte das Motto des Jungencamps der Förderschule in Herzberg dieses Jahr heißen können.
Mit von der Partie war natürlich auch unser Verein. Eingeladen von den Organisatorinnen, hatten wir die Aufgabe, sieben Jungen, im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, unsere Kampfkunst näher zu bringen. Auch wenn wir zunächst etwas verwundert waren, dass man unsere Trainer bestellte, nahmen wir an. Unserem Engagement an den Schulen in unserer Umgebung ist es zu verdanken, dass man auf uns zu kam.

Erster Trainingstag mit angesetzten vier Stunden Karatetraining war der 13. Mai. Da Herzberg nun bekanntermaßen nicht gerade nebenan ist, hatten wir Trainer, Sven und Christian, doch etwa eine Stunde Anreisezeit. Dies war jedoch weniger ein Hindernis, konnte man sich doch bequem auf dem Weg nochmal abstimmen. Schon an der Tür wurden wir von den ersten Teilnehmern begrüßt, die den nächsten Stunden schon erwartungsvoll entgegensahen.
Nach einer Einführung und Vorstellung begann das Training, traditionell mit absitzen, meditieren, etc. Zur Aufwärmung wurde etwas Randori geübt, was sichtlich Freude machte. Danach kam etwas Stretching, schließlich wollten wir uns und natürlich die Jugendlichen nicht verletzen. Dann die erste Technik. Etwas ungläubige Blick fielen auf uns, als man merkte, dass mehr in einem einfachen Fauststoß steckte, als man zu Anfang glaubte. Jedoch tat das der Motivation keinen Abbruch. Nachdem nun auch die erste Stellung, Zenkutsu-Dachi, klar war, durften die Schüler an die Matte. Schließlich sollten sie das neu erlernte gefahrlos ausprobieren. Nach einigen Korrekturen saß dann die Technik. Weiter ging es mit Gedan-Barai und Mae-Geri. Am Ende des Tages kannten die Jungen dann drei Techniken, eine Stellung und natürlich den Kampfschrei. Diesen hörten wir, bevor wir gingen, dann auch noch ab und zu durch das Schulgebäude hallen.

Den zweiten Trainingstag bildete der Mittwoch. Trotzdem die Jungen noch am Abend eine Radtour gemacht hatten, standen alle pünktlich in der Halle. Schwerpunkte für diesen Tag waren die Partnerübung und das Erlernen einer Abwehr für den Kopf. Begonnen wurde, wie am Vortag, mit einer Begrüßung und der Aufwärmung, gefolgt von der Wiederholung der Karateelemente. Dann ging es an den Partner. Als Form hatten wir Kihon-Ippon-Kumite ohne Konter und nur geradem Zurückweichen gewählt. Hier bemerkten wir, dass die Jungendlichen mit dem größten Mundwerk, doch deutliche Probleme mit einigen Techniken hatten. Nach einigen Erklärungen und ein paar Wiederholungen saß jedoch bei jedem die Übung. Nun kam ein neuer Block. Es sollte Jodan-Juji-Uke sein. Innerhalb kürzester Zeit war die Abwehr einsatzbereit, sodass auch sie im Kumite praktischen Nutzen zeigte. Letzte Technik stellte Tettsui-Uchi dar, der besonders verdeutlichte, dass ein Angriff auch eine Abwehr sein kann.
Trotz der vielen Grundtechniken, kamen auch andere Aspekte, wie zum Beispiel Selbstverteidigung, und natürlich auch der Spaß, nicht zu kurz. So wurden einige praktische Anwendungen des zuvor Erlernten demonstriert und eine kleine Auswahl dann auch den Jugendlichen vermittelt. Die Kräfte der Schüler wurden durch Spiele wie Basketball und „T“-Ball entfesselt. Zum Abschluss eines jeden Tages führten auch die Trainer etwas vor. So wurden alle Prüfungskata bis Bassai-Dai, sowie Kanku-Dai gezeigt. Auch diverse Techniken aus den Prüfungsprogrammen von Grün bis Braun fanden in dieser Zeit Platz. Natürlich wurde auch Kumite demonstriert. Hierbei steigerte sich das Niveau vom Einfachen zum Komplizierten. Den Schwerpunkt legten wir dabei auf Sanbon-Kumite und Kihon-Ippon-Kumite. So konnte die Vielfältigkeit unserer Kampfkunst die Jugendlichen, wie auch die Organisatorinnen des Camps beeindrucken.
Leider war unsere Zeit für das Training begrenzt. Unsere letzte Aufgabe bestand darin, jedem Teilnehmer eine Urkunde für die Teilnahme an unserem Kurs in die Hand zu geben.

Freudig können wir auch dem Juli entgegenblicken. Für diesen Monat wurde angeregt, doch nochmals ein paar Stunden Karate mit Jugendlichen durchzuführen. Jedoch sollen es diesmal nur Mädchen sein, die sich an einem entsprechenden Tag in Herzberg einfinden.



Anbei möchten wir uns noch für die Bilder bedanken, die wir hier veröffentlichen.

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