Was machen eigentlich unsere AGs ?

Nachdem mittlerweile schon fast das zweite Jahr vergangen ist, in dem wir Karate-AGs an den Schulen in unserer Umgebung anbieten, möchte ich die Gelegenheit nutzen mal wieder einen kleinen Einblick zu geben. Trotz vieler Fortschritte in den Jahren, muss ich gestehen, dass es noch immer an der Disziplin in den meisten Gruppen harpert. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass einige Gruppen recht groß sind oder sich einige immer wieder gegenseitig ablenken und so Unruhe in die Gruppe bringen.

Bad Liebenwerda – Grundschulzentrum

Die erste Gruppe in Bad Liebenwerda ist in Hinblick auf die Leistung recht durchwachsen.
So wurde ich vor kurzem mit großen Augen angestarrt, als ich einen Schüler aus der ersten Klasse fragte, warum sein Fußtritt, der auf Bauchhöhe sein sollte, nicht mal über sein eigenes Knie kam. Im Gegensatz dazu machen jedoch die größeren, vor allem die Zweit- und Drittklässler, sehr gut mit. Mittlerweile sind die meisten japanischen Begriffe doch recht vertraut und die Kinder zeigen auch deutliche Unterschiede zwischen den Techniken, wenn ich von einigen, recht verträumten, Erstklässlern absehe. Heian Shodan sitzt bei den Ersten schon recht gut, auch wenn immernoch einiges verwechselt wird oder die Wendung ab und zu über den Bauch geht.
Vor allem die Großen haben besonders viele Fortschritte gemacht, da sie sich mittlerweile schon weitestgehend selbstständig korrigieren. So nehmen eher die Kleinen einen Großteil der Trainingszeit für die Korrektur und Aufrufe zur Ordnung ein. Gerade diese sind leider auch sehr stark auf Spiele fixiert.

In der zweiten Gruppe merkt man noch etwas mehr Motivation für das Training. Hier überprüfen sich ebenfalls die meisten Kinder selbstständig, so dass wenn Fehler benannt werden, eine Selbstkorrektur stattfindet. Das macht sich natürlich auch an ihren Fortschritten bemerkbar, so dass die anstehenden Prüfungen wahrscheinlich kein Problem darstellen.
Schade ist, dass diese Gruppe seit Anfang des Jahres stark zusammengeschrumpft ist, was wahrscheinlich unter anderem an den anfänglichen Trainingsbedingungen liegt. So trainieren mittlerweile noch sechs Kinder in dieser Gruppe.

Elsterschloss – Gymnasium

Der Gruppe am Elsterschloss erging es ähnlich Von den zeitweise acht Teilnehmerinnen sind mittlerweile nur noch zwei in den Trainingseinheiten zu sehen. Scheinbar kam uns die Stundenplanänderung in die Quere, so dass es einigen nicht mehr möglich war, am Training teilzunehmen. Jedoch konnte ich zwei von den Mädchen erfreulicherweise im Vereinstraining sehen.
Aufgrund des Alters zeichnet sich diese Gruppe durch eine recht schnelle Auffassungsgabe aus, was sich natürlich auch in den Techniken niederschlägt. Im Vordergrund stehen hier die Techniken, die ein Weißgurt beherrschen sollte, und, für das Alter sinnvoll, noch etwas mehr der Selbstverteidigungsaspekt.

Prösen – Grundschule

Leider hat in Prösen die Gruppenstärke zum Halbjahr auf 11 Kinder abgenommen. Hier kam es aber vor allem der Ruhe und Disziplin zu Gute. So ist es mittlerweile möglich auch Partnerübungen durchzuführen, die die Konzentration von jedem fordern. Zudem stimmt jetzt immer öfter die Motivation, so dass die Gruppe zum Schluss lieber noch trainiert, als mit einem Spiel das Training abzuschließen.

Wahrenbrück – Grundschule

Wahrenbrück ist die Gruppe mit der längsten wöchentlichen Trainingszeit. Im Gegensatz zu allen anderen haben wir hier die Möglichkeit, die Zeit etwas zu strecken, ohne dass die Kinder zu kurz kommen. Leider sind von den drei Gruppen im letzten Jahr nur noch neun Kinder übrig. Trotzdem kommen sie recht gut voran. Sie sind die Jüngsten, die Heian Shodan im Vergleich zu den anderen AGs schon sehr gut beherrschen. Auch sind bei vielen in dieser AG die Techniken schon recht sauber, was sie aber nicht allzu oft zeigen.

Elsterwerda-Biehla – Grundschulzentrum

Trotz Startschwierigkeiten und Problemen in Hinblick auf den Vertrag, können wir in diesem Jahr auch Kinder aus dem Grundschulzentrum in Elsterwerda-Biehla im Karate unterrichten. Von anfangs nur drei Kindern stieg erfreulicherweise die Teilnehmerzahl auf acht. So können wir seit kurzem vier Kinder aus der zweiten Klasse begrüßen, die mit großem Spaß dabei sind. Die Großen kennen ebenfalls schon die erste Kata, und können sich auch in ihren Techniken sehen lassen, auch wenn das mit dem tief stehen wahrscheinlich einiges an Zeit braucht.

Gröditz – Hort

Unsere jüngste Gruppe ist die Trainingsgruppe in Gröditz. Da unsere Bemühungen eine AG an der Mittelschule ins Leben zu rufen im Sand verliefen und wir an der Grundschule doch mehr oder weniger auf Granit stießen, hatte ich Gröditz schon mehr oder weniger aufgegeben. Doch recht pünktlich zum Ende des Schulhalbjahrs bekam der Verein einen Anfrage von Frau Schemmel, der Leiterin des Hortes an der Grundschule in Gröditz. Einige Eltern hatten nachgefragt, ob eine Karate-AG ins Leben gerufen werden könnte. Nach einigen Absprachen stand es fest: Gröditz hat doch ein Karate-Projekt. Am ersten Tag angekommen, wurde ich, im positiven Sinn, geschockt. Über 30 Kinder saßen in der kleinen Turnhalle und warteten darauf, in unseren Sport eingeführt zu werden. Auch nach zwei Monaten sind es nicht wirklich weniger, denn trotz Krankheit und anderen Umständen kommen noch ungefähr 27 Kinder. Nicht zuletzt dank der zusätzlichen Aufsicht von Frau Schemmel, ist die Gruppe sehr diszipliniert. Außerdem sind alle sehr engagiert bei der Sache, auch wenn die Techniken nicht immer bei jedem gleich korrigiert werden können. So können die Kinder mittlerweile im groben sogar den Ablauf von Taikyoko Shodan, auch wenn es noch an den Wendungen hapert. Da wir in Gröditz nie Karate wirklich vorgestellt hatten, habe ich mich entschieden, nach dem Training besonders auf ein paar Fragen einzugehen und auf Wunsch auch einige Kata zu demonstrieren, was mit großer Begeisterung aufgenommen wird.

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