Bin ich zu alt für Karate?

„Ich bin jetzt 13 Jahre alt und wollte eventuell mit Karate anfangen. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher dass in diesen Anfängerkursen fast nur 6-9 Jährige sind und ich dort wahrscheinlich die älteste wäre, was ziemlich unangenehm wäre, oder ist dass anders?“ – Aber: Warum sollte es unangenehm sein, der Älteste in der Gruppe zu sein? Ist doch auch mal toll, wenn man der „Große“ ist.

Es gibt Schulen und Vereine, die die Anfängergruppen wegen eines Mangels an Trainern nicht so strikt nach Alter trennen können. Da trainieren dann alle Anfänger in einer Gruppe. Angefangen von den Kindern, über Jugendliche und sogar Erwachsene.

Das Hauptproblem hierbei ist aber nicht so sehr, dass sich die Schüler in der Gruppe nicht wohlfühlen würden sondern eher, dass der Trainer es schaffen muss, für alle Altersgruppen ein graduierungsspezifisches Training zu gestalten, das alle Teilnehmer gleichermaßen fordert und anspricht. Das ist ein schwer zu bewältigender Spagat. Aber es geht!

Ich glaube aber, das eigentliche Problem liegt woanders: Du scheinst zu glauben, dass Du für alle Zeiten in dieser Gruppe bleibst. Das ist aber sicher nicht so. Im Anfang geht es darum, die Grundlagen zu erlernen.

Da sind eventuelle Unterschiede in der körperlichen Entwicklung zunächst noch zu vernachlässigen, da Kraft vorerst noch keine Rolle bei der Ausführung der Technik spielt. Wichtiger ist der korrekte Bewegungsablauf.

Wenn die Techniken gut genug sind, werden die ersten Gürtelprüfungen kommen und entsprechend steigst Du dann auch in der Hierarchie auf und kommst in andere Gruppen.

Im Karate wird weniger nach Alter, sondern vielmehr nach Graduierung (Gürtelfarbe) – oder anders ausgedrückt dem technischen Entwicklungsstand – unterschieden. Die Gürtelfarben zeigen den Stand innerhalb der Karategruppe an und geben zugleich Auskunft über den allgemeinen technischen Leistungsstand.

Wenn es in dieser Schule nur „kleine“ Anfängergruppen gibt, so sollte es, wenn Dir die Gruppe also Trainer, Vereinskameraden, Training usw. gefallen, kein Problem sein. Du trainierst für Dich selbst und nicht für andere.

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