Zu Spät-Kommen
Wie soll man sich verhalten, wenn man zu spät kommt?
„Tja – das ist eine gute Frage,“ meinte Safar Sensei und erzählte dann eine Begebenheit. Beim Instructor-Training waren auch einmal zwei Teilnehmer zu spät gekommen. Sie setzten sich so wie üblich in Seiza neben die Tür und warteten darauf, dass Nakayama Sensei ihnen erlauben würde am Training teilzunehmen, doch Nakayama Sensei beachtete sie überhaupt nicht.
Als das Training zu Ende war, wandte sich Nakayama Sensei den beiden zu und fragte sie, was sie wollten. „Wir wollen trainieren, Sensei,“ antworteten sie.
„Aber das Training ist jetzt zu Ende, so könnt ihr nicht mehr trainieren,“ entgegnete Nakayama Sensei.
Die beiden verbeugten sich und wollten das Dojo verlassen. Da sie aber so lange im Seiza verharrt hatten, versagten die Beine ihren Dienst. Seither ist niemand mehr zu spät gekommen.
„Wenn man also zu spät kommt ist es am besten, man reiht sich nach einer Verbeugung still und leise am Ende der Gruppe ein,“ fasst Safar Sensei zusammen. „Wenn ich unterrichte, interessieren mich nur die, die da sind, die trainieren. Deshalb kann es ganz schnell und ohne jegliche böse Absicht passieren, dass ich Leute, die zu spät kommen einfach nicht bemerke.
Am Besten ist es jedoch nicht zu spät zu kommen,“ fuhr er fort. „Wer 5 Minuten zu spät kommt, kann auch 5 Minuten früher da sein.“