Safar Sensei in Elsterwerda

Safar Sensei, 8. Dan, Technischer Direktor der American JKA Karate Association, kam auf Einladung unseres Vereinsvorsitzenden vom 5.-7. November 2004 zu einem Lehrgang nach Elsterwerda.

Nachdem ein Lehrgang vor 2 Jahren mit Safar Sensei aus Zeitgründen nur vereinsintern stattfinden konnte, hatten wir diesmal das Glück, Safar Sensei für ein ganzen Wochenende bei uns als Gast begrüßen zu dürfen.

147 Mitglieder aus 15 Vereinen waren an diesem Wochenende nach Elsterwerda gekommen. Für viele war es das erste Mal, dass sie bei Safar Sensei trainieren konnten.

Etwas ungewöhnlich war die Vorbereitung dann doch. Zwar hatte ich noch mit Safar Sensei per Email Kontakt, hatte jedoch auf meine letzten Nachrichten keine Reaktion mehr von ihm erhalten, so dass ich mir nicht sicher war, ob er meine Nachricht erhalten hatte und ob alles klar gehen würde. Entsprechend war ich am Freitag etwas ungeduldig. Schließlich klingelte mein Telefon und Safar Sensei ließ mich wissen, dass er bereits in Elsterwerda eingetroffen sei. Da war ich natürlich erleichtert und machte mich sofort auf den, um ihn zum Hotel zu begleiten.

Am Freitag abend fand unser „Auftakt-Training“ in der kleinen Halle statt. Die Umkleideräume waren zwar recht knapp bemessen, jedoch reichte der Platz in der Halle selbst gerade noch, um allen Karate-Begeisterten ausreichend Platz zu bieten. Einer der wesentlichen Schwerpunkte des Trainings war die richtige Fortbewegung durch Körperverschiebung und Gewichtsverlagerung, was sich wie ein roter Faden durch alle Trainingseinheiten des Lehrgangs zog. Immer wieder unterbrach Safar Sensei, um wichtige Erklärungen zu geben.

Das Wichtigste, dass wohl jeder am Freitag abend mit nach hause nehmen sollte war, dass es eigentlich kein Problem ist Fehler zu machen, dass das vielmehr sogar in Ordnung ist. Wenn wir Fehler machen, heißt dass, das wir lernen. Wenn wir Fehler machen und noch nicht perfekt sind, so heißt das nicht, dass wir schlecht sind, sondern nur noch ein wenig mehr Übung brauchen.

Nach dem allgemeinen Training fand noch ein Instructor-Training statt. Auf meine Bitte hin erlaubte Safar Sensei dass an diesem Training auch die Dan-Anwärter teilnehmen, was für diese ein besonderes Vorbereitungstraining für die am nächsten Tag bevorstehenden Dan-Prüfungen darstellte.

Marco Keßler hatte an diesem Tag auch alle Hände voll zu tun, da er für die Übernachtung zuständig war und dafür zu sorgen hatte, dass jeder sein Zimmer fand. Am abend trafen wir uns im Hotel mit Safar Sensei zum Abendessen. Leider war es doch etwas eng, so dass wir nicht alle beisammen sitzen konnten. Doch an diesem Abend wurde die Idee zu einer Lehrgangs-Party am nächsten Abend geboren. Jetzt hatte ich nur ein Problem: Ich musste kurzfristig eine geeignete Räumlichkeit finden. Dank des Entgegenkommens des Hallenwarts konnten wir die Tribüne im Bereich der Caféteria in der Elbe-Elster-Halle nutzen.

Am nächsten Morgen trafen dann erwartungsgemäß noch weit mehr Teilnehmer ein. Der Bürgermeister unserer Stadt, Dieter Herrchen, begrüßte Safar Sensei. Er unterstrich die Bedeutung des Lehrgangs für die Stadt und bedankte sich auch bei den Organisatoren des Lehrgangs. Safar Sensei nutzte die Gelegenheit zu Beginn des Trainings um einige Dan-Diplome im würdigen Rahmen zu überreichen.

Das anschließende Training setzte an der Stelle fort, wo das Training am Abend zuvor geendet hatte. Es erwies sich als durchaus vorteilhaft, dass wir das Training zweigeteilt durchführten mit einer gemeinsamen Einheit für alle und der Fortsetzung der ersten Einheit mit den Fortgeschrittenen in der zweiten Einheit. Während am Vormittag überwiegend Handtechniken geübt wurden, konzentrierten wir uns am Nachmittag auf Fußtechniken.

Safar Sensei verstand es dabei meisterhaft die Verbindung von Kumite mit Kata herzustellen und auf die wichtigen allgemein gültigen Prinzipien der Kraftentwicklung im Karate zu verweisen. Dabei war deutlich zu sehen, dass auch viele fortgeschrittene Karateka durchaus Probleme hatten die Übungsanweisungen korrekt umzusetzen.

Am Abend fand im Bereich der Tribüne unsere Lehrgangsparty statt. Zu Beginn derselben ergriff Safar Sensei das Wort und gab bekannt, dass er allen einen Grund zum Feiern geben wollte. Nach diesen Worten verkündete er die Prüfungsergebnisse. Mehr im Spaß sagte er, dass es üblich sei, dass alle neuen Dan-Träger den Instructoren je ein Bier zu spendieren hatten. Diese nahmen diese Aufforderung beim Wort und machten sich sogleich auf, die Biere zu besorgen.

Im Verlauf der Feier konnten wir zwei wunderschöne Gesangsdarbietungen von einem kleinen Mädchen und einem Spanier hören. Takehiro Yamada spielte einen Czardasz auf der Geige, der Safar Sensei begeisterte.

Am nächsten Morgen war die Halle etwas leerer als am Samstag, wenngleich immer noch rund 90 Teilnehmer da waren. Für heute hatte Safar Sensei den Schwerpunkt auf Kata gelegt. Hier verwies er immer wieder auf die Parallelen zu den vorangegangenen Trainingseinheiten. Problematisch war wie immer das Aufstellen. Hier muss noch fleißig geübt werden, damit das künftig schneller klappt.

Zum Abschluss des Trainings hatten die einzelnen Graduierungen verschiedene Kata vorzuführen. Besonders hervorzuheben ist die Leistung eines kleinen Asiaten aus dem Karatevereine Torgelow, der mit seiner Kata-Vorführung allgemeines Aufsehen erregte und Bewunderung auslöste.

Zum Abschluss des Lehrgangs überreichten wir Safar Sensei einen Stadt-Teller als Erinnerung an sein Kommen. Safar Sensei selbst bedankte sich bei allen Teilnehmern des Lehrgangs für ihr Kommen und äußerte den Wunsch im nächsten Jahr alle Teilnehmer eine Graduierung weiter zu sehen.

Viele Lehrgangsteilnehmer haben sich sehr positiv über die Organisation und die Unterbringung geäußert, was uns bestärkt, Safar Sensei auch im nächsten Jahr wieder einzuladen.

Abschließend möchte ich mich ganz besonders auch bei allen Helfern bedanken, ohne die dieser Lehrgang so nicht möglich gewesen wäre. Zu nennen wäre hier in erster Linie Steffen Wohmann, der die Organisations-Leitung vor Ort übernahm und Marco Keßler, der für die Übernachtung verantwortlich zeichnete. Doch auch all den vielen anderen Helfer, die am Einlass, an der Kasse oder beim Aufräumen halfen, soll hier gedankt werden, wenngleich ich sie nicht alle namentlich benennen kann.

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