Lehrgang in Berlin

Der diesjährige Sommerlehrgang des Shotokan Ryu in Deutschland mit Imura Sensei gefiehl mir im Vergleich zum Vorjahr weit besser. Imura Sensei zeigte diesmal allen Teilnehmern die Schwerpunkte, deren Umsetzung er im Training erwartete.

Im Wesentlichen ging es im Training um Kumite-Übungen. Am Vormittag wurde hauptsächlich Kizami Zuki / Gyaku Zuki geübt, wobei stets verschiedene Schwierigkeiten eingebaut wurden, so dass die Übung selbst nie langweilig wurde. Im Anschluss wurde auch am Partner geübt, wobei zunächst ein Partner nur zurückgehen musste, während der andere unablässig angriff. Darauf folgten noch Übungen, wie wir sie noch zu gut von Namiki Sensei in Erinnerung hatten: Einer steht innen, zwei außen und nun wird aber angegriffen. Der Innenstehende muss bei dieser Übung schon einiges an Kondition aufbieten, um das rasante Tempo der Übung durchhalten zu können…

Hatte ich noch auf der Fahrt nach Berlin von einer besonderen Übungsform gesprochen, die Imura Sensei gern ausführen ließ, so sahen wir uns keineswegs enttäuscht. Zum Abschluss des Trainings durften wir nämlich in zwei Reihen Aufstellung nehmen, während eine dritte Gruppe schnell anzugreifen hatte. Dies bedeutete bei 5 Durchgängen immerhin achtzig Techniken in sehr schneller Folge und die Durchgänge schienen gegen Ende immer länger zu werden.

Am Nachmittag wurde nicht wie erwartet Kata geübt, sondern es stand wieder Kumite auf dem Programm. Zunächst eine kurze Wiederholung und dann wurde dort weitergemacht, wo wir am Vormittag aufgehört hatten. Also wieder in Gruppen zusammen und dann aber mit gesteigerten Tempo und erhöhten Anforderungen weiter.

Eine japanische Runde (ein Verteidiger und acht Angreifer; die Angreifer greifen in schneller Folge an) kurz vor Ende des Trainings forderte von den Anwesenden noch einmal sehr viel, denn Imura Sensei verlangte nicht nur, dass ordentlich abgewehrt und gekontert werde – nein – wir durften auch nicht nach hinten zurückweichen, was die Übung zusätzlich erschwerte.

Zum Abschluss dann zunächst ein lockeres Randori gefolgt von einer kleinen Sprinteinlage – glaubten wir jedenfalls. Aber Imura Sensei wollte, dass wir etwas aus dem Training mit nach hause nehmen können – also hieß es mit Kizami Zuki / Gyaku Zuki so schnell wie möglich auf die andere Seite der Halle und wieder zurück. Für die letzten sollte es eine Überraschung geben… Glücklicherweise gehörte unsere Gruppe diesmal nicht zu den Verlierern. Eine Gruppe Blaugurte kam als letzte an und sollte nach vorn ein Lied singen, was von diesen jedoch als Scherz aufgefasst wurde. Erst als Imura Sensei schon in einem fast drohenden Ton die Aufforderung aussprach, die Gruppe möge nach vorn gehen und ihr Lied singen, folgten sie dieser Anweisung. Damit waren die beiden kurzweiligen Trainingseinheiten auch schon vorbei.

Leider konnten wir nur am Samstag an diesem wirklich sehr gutem Lehrgang teilnehmen. Ich darf bereits jetzt meine Hoffnung äußern, im nächsten Jahr wieder bei Imura Sensei trainieren zu dürfen und vielleicht sind ja dann auch ein paar mehr Mitglieder aus unserem Verein dabei…

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